Alles, das trägt

Was bleibt, wenn alles andere weg bricht? Klug ist, wer darauf eine gute Antwort hat. Das gilt in besonderem Maße dann, wenn Menschen in Situationen geraten, die als Existenz bedrohend erlebt werden.

Ich habe in meinem BLOG „Weckruf des Lebens“ bereits über die Notwendigkeit geschrieben, sich gerade in herausfordernden Lebensphasen eine Auszeit zu nehmen und sich auf das zu besinnen, was wirklich wirklich wichtig ist im Leben. Denn:

Nur ein entspannter Mensch trifft gute Entscheidungen!

Menschen, die ständig unter hoher Anspannung stehen, tun sich schwer, eigene Überlegungen anzustellen. Sie orientieren sich häufig an anderen Menschen und sind schnell hin und her gerissen zwischen den verschiedenen Meinungen ihres Umfeldes. So gelingt es ihnen kaum, eine eigene Position einzunehmen geschweige denn stimmige Entscheidungen zu treffen.

Aus diesem Grunde ist es so wichtig, sich gerade auch in Stressphasen eine – wenn auch nur kurze ! – Auszeit zu nehmen. Um sich auf sich selbst zu besinnen. Wir alle werden als Unikate geboren, und niemand möchte als schlechte Kopie eines anderen Menschen sterben. Oder?

Vielmehr geht es darum, seinem Selbst näher zu kommen, seine eigene Wahrheit zu erkennen und diese ganz persönlich und praktisch zu manifestieren.

Es braucht Leuchttürme statt Gurus

Und um sich auf diesem Weg zu orientieren, braucht es keine Vorbilder, sondern Leuchttürme, die einem Orientierung geben. In diesem ursprünglichen Sinne ist eigentlich auch das Wort Guru zu verstehen: die Vorsilbe GU steht für die Dunkelheit, RU steht für das Licht. Ein Guru wäre demnach eine Person, die einem das Licht im Dunkel weist.

Manch eine Person gilt als wegweisender Guru. Sie mag hehre Absichten verfolgen, hohe ethische Ziele predigen – und scheitert dann doch regelmäßig an ihrem eigenen Verhalten. Wer selbst nicht tut, was er sagt, den nehmen wir nicht für voll. Solchen Menschen trauen wir nichts zu und im Extrem trauen wir ihnen nicht über den Weg. Und das ist gut so! Sie sind Irrlichter ihres eigenen Lebens und entfernen uns von uns selbst.

Ein menschlicher Leuchtturm steht stabil und für sich selbst, egal wie hoch die Wellen schlagen. Er wirkt jenseits von persönlichen Zielen oder eigener Bedürftigkeit. So wie eine Künstlerin ihr eigenes Werk aus sich selbst heraus kreiert, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie das Ergebnis von anderen Menschen interpretiert werden wird oder wer es gar kaufen wird, so wird ein Mensch gewordener Leuchtturm das eigene Wirken daran messen, inwieweit es mit den eigenen Werten und Gefühlen übereinstimmt. Und weniger daran, wer den persönlichen Sichtweisen folgen wird. Im Zweifel weiß ein solcher Guru gar nicht, dass er oder sie für andere Menschen gerade das Leuchtfeuer in ihrem Leben ist.

Werde Dein eigener Guru

Leuchttürme haben die Aufgabe, uns per Lichtsignal die Richtung zu weisen. Da wo ein Leuchtturm steht, findet sich in unmittelbarer Nähe entweder ein sicherer Hafen oder aber eine gefährliche Untiefe. So wie Kapitäne sich an den Leuchtfeuern orientieren, um das Schiff auf einer sicheren Route zu steuern, so tun wir Menschen gut daran, uns zu fragen an welchen Signalen unseres alltäglichen Lebens wir über den Weg trauen und an welchen wir uns ausrichten mögen.

Leuchttürme in diesem Sinne stehen selten mit einem Licht in der Hand am Wegesrand. Leuchtsignale können ganz verschiedene Zeichen sein. Manchmal kommen sie in Gestalt eines guten Buches oder Zeitungsartikels daher. Eine anderes Mal ist es der eine Schlüsselsatz, den wir in einem Vortrag hören. Manchmal ist es eine Frage, die uns eine andere Person stellt. Oder eine inspirierende Geschichte, die uns jemand erzählt. Ein faszinierendes Gemälde in einer Ausstellung. Ein Theaterstück oder ein bewegender Song. Und noch vieles andere mehr …

Das wichtigste ist Deine eigene Erfahrung – sie geht direkt in Dein Herz!

All diesen Zeichen ist eines gemeinsam: sie liegen selten auf dem direkten Weg, auf dem wir alltäglich wandeln. Wir sehen, hören oder fühlen sie erst dann, wenn wir ausgetrampelte Pfade verlassen, wenn wir uns öffnen und das Leben mit allen Sinnen wahrnehmen. Dann kann es sogar passieren, dass wir uns fragen, wie wir die Zeichen der Zeit solange und konsequent übersehen konnten.

Zurück zu Beginn dieses BLOGs: Woran orientiere ich mich also, wenn mir gefühlt der Boden unter den Füßen weggezogen wird? Die Antwort darauf kann jeder Mensch nur in sich selbst finden. Grundlegend sind zweifellos die eigenen Werte, Motivation und Prägungen, aber auch Gefühle und sinnliche Wahrnehmung in einer Situation.

Es braucht einen neutraler Denk- und Erfahrungsraum, in dem die im Leben aufgenommenen Leuchtsignale betrachtet werden und sich der Mensch selbst begegnen kann. Ein solcher Raum entsteht zweifellos nicht im Alltagstrubel, sondern braucht Stille und Rückzug.

Es braucht Stille und Rückzug

Eine gute Übungspraxis sind Meditation und Yoga. Wer damit bislang nicht vertraut ist, mag sich eine Person suchen, die einen dazu anleitet. Gerade sportlichen Menschen rate ich dazu, einmal die Kombination aus Bewegung und Entspannung im Yoga zu probieren. Erfahrungsgemäß finden sie auf diesem Wege leicht in eine tiefe mentale Ruhe.

Eine erfahrene Yogini und/oder Meditationslehrerin ist – nach entsprechender Schulung und vor allem eigener jahrelanger Erfahrung – in der Lage, zielgerichtete spezifische Techniken und Übungen zu vermitteln und die gesammelten Erfahrungen reflektiv einzuordnen. Sie weiß darum, dass die eigene, individuelle Erfahrung stets die Basis schlechthin ist, an der wir inneren Halt und Orientierung finden. Sie wird auch im Gespräch nicht ihre eigenen Maßstäbe anlegen, sondern dem Gegenüber den notwendigen Raum für eigene Erkenntnisse und Erfahrungen geben. Damit DU in Deinem Leben selbst die Führung übernimmst und Dein eigener Guru wirst!

Balance
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