Deinen Weg gehen: warum Du einen Nordstern brauchst

In der Rückschau erklären sich Erfolge immer so schön: es fällt leichter, ein roten Faden zu erkennen, wenn wir auf unser bisheriges Leben blicken. In den verschiedenen Situationen selbst fällt es uns jedoch meistens sehr schwer, klar zu sehen. Das gilt insbesondere dann, wenn wir uns mitten im Chaos befinden. Dann brauchst Du einen Nordstern, um Deinen Weg zu gehen und auf Deiner eigenen Spur zu bleiben.

In den vergangenen Monaten habe ich häufiger Rückschau gehalten: im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass ich regelmäßig im 2-3 Jahres-Takt in irgendeinem Lebensbereich Veränderungen vollzogen habe. Ich nenne das meine „1.000 Tage – Challenges“. Manche hat mir das Leben abverlangt, wie etwas die Erkrankung meiner Mutter und der Tod meiner Eltern. Andere habe ich selbst vorangetrieben, wie etwa der Umzug von Frankfurt nach Konstanz oder den Schritt in die Selbständigkeit. Auf manche bin ich ungewollt zugesteuert, manche habe ich aus einer Not heraus vollzogen wie etwa die Auflösung einer konfliktreichen Geschäftspartnerschaft. 

Balance

Der Nordstern weist Dir den Weg

Unabhängig von meiner jeweiligen Motivation und den Lebensumständen, hat es jedes Mal eine längere Zeit gebraucht, die Schritte mit allen Konsequenzen zu bewältigen. Dafür habe ich Kräfte mobilisieren müssen, und keine davon hätte ich ohne Unterstützung lieber Menschen vollbracht. Größere Entwicklungen brauchen in jedem Fall ZEIT und KRAFT, wenn sie gelingen sollen – und am Ende schafft es niemand allein!

Nun begleite ich Menschen wie Unternehmen durch die kritischen Phasen größerer Veränderungen. Da ist es naheliegend, dass ich mich mit Notwendigkeiten und Erfolgsfaktoren beschäftige. Im Folgenden fasse ich einige erste Punkte zusammen, die mir gerade mit Blick auf das aktuelle Weltgeschehen besonders essentiell dafür erscheinen, dem eigenen Nordstern zu folgen. Sie speisen sich aus meinen eigenen Überlegungen und beruflichen Erfahrungen, und natürlich aus vielen Gesprächen mit Klienten, Kursteilnehmer:innen, Kolleg:innen und Freund:innen. Die Themen sind nicht vollständig, und werden von mir „weiter gedacht“ – News coming soon!

Loslassen ist das Gebot der Stunde

Unter dem Eindruck der Pandemie-Situation habe ich in 2020 einen BLOG darüber verfasst, dass wir uns in Situationen wiederfanden, die wir uns zuvor Wochen niemals hätten vorstellen können. Inzwischen hat sich die Welt weitergedreht, und es werden uns weiterhin Veränderungen in allen Lebensbereichen abverlangt. Sich gegen das Notwendige zu sperren, ist nicht nur zwecklos, sondern auch gefährlich – hierzu mehr in „Adapt or die – das natürliche Grundprinzip der Resilienz„.

Unverändert ist Loslassen angesagt:  das aktuelle Weltgeschehen erfordert Anpassungsleistungen von uns allen: ein anderes Verhalten im Umgang miteinander ebenso wie eine neue Lebens- und Arbeitsweise. Es gilt mehr denn je, alte Denkschablonen und Gewohnheiten zu verabschieden und Neues zu wagen. Um Deinen Weg gehen und Deinem Nordstern zu folgen.

Transformation ist Evolution

Es zeichnet sich ab, dass wir es mit mehr als nur vorübergehenden Veränderungen zu tun haben. Immer öfter fällt der Begriff Transformation – ein Wort, das auch im Zuge der Persönlichkeitsentwicklung häufig genannt wird. Was ist damit eigentlich genau gemeint?

Transformation beschreibt den evolutionären Vorgang, den wir auch in der Natur beobachten können: brennt ein Waldstück ab, haben wir zunächst den Eindruck von Zerstörung. Wir sehen schwarze Baumstümpfe und Asche am Boden – alles wirkt tot und leblos. Doch Biologen wissen, dass schon im Moment des Feuerbrunstes wieder neue Keimlinge in der Erde treiben. Auch wenn wir es nicht sehen können, so können wir doch ahnen, dass das Leben im Wald weitergehen wird. Und laufen wir einige Zeit später wieder durch den Wald, so werden wir grüne und blühende Pflanzen sehen: neue Bäume wachsen wieder und bilden einen Wald, der anders ist als der vorherige – doch es wird wieder einen Wald geben.

Ulrike Reiche

Die Gewissheit, dass die Natur sich erneuert, schenkt uns mehr als die Hoffnung, dass es im Leben immer irgendwie weitergehen wird. Sie gibt uns auch den Mut, bewusst Überholtes loszulassen und die als hinderlich erkannten Strukturen zu „zerstören“, um daraus etwas Neues und eine bessere Welt zu erschaffen: wir können in unserem Leben selbst Brandstifter:in und zugleich Schöpfer:in des Neuen sein.

Das ist der Plan

… und dann schaun wir mal.“ Seit Pandemiebeginn ist dieser Satz eines meiner Mantren. Gerade unter dem ersten Lockdown war es nötig, dass ich einmal gefasste Pläne komplett verwerfen musste. Hatte ich bis dahin weitgehend Seminare, Coachings und Unternehmensberatungen in Präsenz durchgeführt – von einem Tag auf den anderen ging das nicht mehr. Im Prinzip stand ich inmitten des abgebrannten Waldes, um mich herum sah ich nur schwarze Baumstümpfe und hatte Brandgeruch in der Nase.

Nach dem ersten Schock und unzählig stornierten Terminen mit entsprechendem Einkommensverlust erinnerte ich mich daran, dass es eines meiner Ziele war, mich zunehmend Standort unabhängig aufzustellen. Ich erkannte, dass mir die Pandemie-Situation dafür tatsächlich in die Hände spielte: plötzlich akzeptierten viele meiner Kunden, Einzelpersonen wie Unternehmen, digitale Formate und hybride Zusammenarbeit. Diese hatte ich zwar zuvor auch schon länger im Angebot, doch waren sie selten genutzt worden. Es fehlte einfach die Bereitschaft, sich online einzulassen. Dies hatte sich nun, mangels Alternative, quasi über Nacht geändert – und wenn ich genau hinschaute, konnte ich schon bald das erste zarte Grün aus der verbrannten Erde sprießen sehen.

Transformation setzt Akzeptanz voraus

Heute führe ich die Hälfte meiner Seminare und 3/4 meiner Coachings digital durch, und ich arbeite als assoziierte Partnerin in einem virtuellen Beratungsunternehmen. Mir ermöglicht dies, zwischen meinen beiden Lebensmittelpunkten Konstanz und Berlin zu pendeln, ohne mich beruflich einschränken zu müssen. Jetzt sehe ich wieder viele Bäume im Wald wachsen: Inzwischen bin ich so gut ausgelastet, dass ich kürzlich einen Auftrag aus Kapazitätsgründen ablehnen musste.

Im Rückblick bin ich der beruflichen Krise, in die mich die Pandemie in 2020 hinein geschleudert hat, dankbar. Mir ist es gelungen, mich in eine ohnehin angestrebte Richtung zu entwickeln. Dies liegt zum einen daran, dass ich mich ohne langes Zaudern von der alten Vorgehensweise verabschiedet habe: ich habe die Situation so akzeptiert, wie sich sich darstellt, aktiv nach Lösungen gesucht und selbst digitale Formate angeboten. Der zweite Erfolgsfaktor, den ich in der Rückschau erkenne, ist die Verbindung mit anderen Menschen: ich fand Rückhalt in meinem sozialen Umfeld, ich habe sehr zügig mein Netzwerk aktiviert, mich nach geeigneten Kooperationspartnern umgeschaut und mich beim Aufbau einer Nachhaltigkeitsberatung engagiert.

Finde Deinen Nordstern

Der wichtigste Faktor ist jedoch, dass ich bereits ein Bild vor Augen hatte, wie ich leben und arbeiten wollte. Ich wußte, worauf es mir besonders ankommt, mit welchen Themen ich mich beschäftigen will, ich weiß um meine Expertise und kenne meine Qualitäten – und ich weiß, was ich auf gar keinen Fall will! Dies half mir dabei, zügig notwendige Entscheidungen zu treffen, mutig in neue Geschäftsfelder hineinzuspringen und Kooperationen einzugehen.

Auch wenn einige meiner Bäume Richtung Himmel wachsen, so ist mir dennoch klar, dass meine berufliche Entwicklung dynamisch weitergehen wird. Dazu muss ich nur einen Blick auf das aktuelle Weltgeschehen werfen: nichts wird wie es war, und das new normal ändert sich beinahe täglich. Es gilt, sich fortlaufend auf die aktuelle Situation einzustellen und flexibel zu agieren.

Den Nordstern suchen

Woran orientiere ich mich?

Wie schaffe ich es, selbst das Steuer in der Hand zu halten und meiner eigenen Spur zu folgen?

Was ist mir dabei wirklich wirklich wichtig?
Was ist unverzichtbar für mich?

Was will ich auf gar keinen Fall?

Wenn das Fragen sind, die Du Dir stellst, dann bist Du auf der Suche nach Deinem persönlichen Nordstern. Je mehr Antworten Du auf diese Fragen findest, desto klarer wird Dein persönliches Zukunftsbild. Dies hilft Dir, Dich auch in unruhigen Zeiten stets aufs Neue auszurichten – gleich einer Kompassnadel, die Dir den richtigen Weg weist.

Übrigens, die Antworten auf diese Fragen findest Du nur und ausschließlich in Dir selbst! Dafür ist es wichtig, sich regelmäßig Zeit und Raum für Reflexion und meditative Versenkung zu nehmen. So kommst Du Dir selbst näher, Du vernimmst die zarte Stimme Deiner Intuition und kannst ihr umso leichter folgen. Lies mehr dazu in meinem Blog „Alles was trägt“. (Das ist einer der Gründe, warum für mich Entschleunigung im Alltag so wichtig ist – SLOW WORK | SLOW LIFE):

Auf diese Weise wirst Du mehr und mehr Entscheidungen treffen, die Dich Deinen Vorstellungen von einem guten Leben näher bringen. Damit näherst Du Dich mit der Zeit immer weiter Deinem ganz persönlichen und einzigartigen Lebensentwurf an. Wichtig ist, dass Du Dir tatsächlich Zeit für diesen Weg nimmst, jeden Tag und fortlaufend, aber auch auf längere Sicht, denn: „Große Ziele brauchen länger.“

Es braucht Ausdauer auf Deinem Weg

Nach meiner Erfahrung, siehe oben, vollziehen sich sichtbare Schritte in 2-3 Jahreszyklen. Dafür braucht es einiges an Durchhaltevermögen. Wenn Du einen attraktiven Lebensentwurf vor Augen hast, wird sich auf jeden Fall die notwendige Motivation einstellen. Sie wirkt wie ein Motor, der Dich immer wieder antreibt, auch wenn es zwischendurch einmal schwierig wird und etwas Unerwartetes eintritt. Mit Deinem Nordstern im Blick wirst Du den richtigen Weg erkennen und entsprechend handeln können.

Deshalb gehört für mich zur Visionsarbeit auch der Blick auf die persönlichen Ressourcen und Deinen Arbeits- und Lebensstil dazu: Deine Konstitution, physisch ebenso wie mental. Deine Vitalität. Und letztendlich Deine Disziplin, konsequent und regelmäßig für Dein Wohlergehen zu sorgen. Denn nur, wenn es Dir gelingt, ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen zu entwickeln und Energie zu mobilisieren, wirst Du auch über die lange Zeit die notwendigen Handlungen vollziehen können.

Die gute Nachricht: Ausdauer und Durchhaltevermögen lassen sich trainieren :)) Du möchtest wissen, wie?! Dann trage Dich für ein kostenfreies Erstgespräch über meinen virtuellen Kalender ein oder kontaktiere mich via Mail.

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